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Onkologie

Krebs ist ein Begriff, der über 200 verschiedene Formen umfasst. Denn bösartige Tumore können sich aus beinahe jedem Zelltyp des menschlichen Körpers entwickeln.

Von Krebszellen spricht man, wenn normale Zellen durch Veränderungen im Erbgut die Eigenschaft erlangen, sich unkontrolliert zu vermehren. Krebszellen können auch in gesundes Gewebe einwachsen oder sich vom Entstehungsort lösen und an anderen Stellen Ableger (Metastasen) bilden.

Onkologie

Krebskrankheiten unterteilen sich nach dem Entstehungsort, dem Ursprungsgewebe der Krebszellen und nach weiteren Merkmalen wie genetischen Eigenschaften. Zusätzlich wird der Krebs je nach Ausbreitung im Körper in verschiedene Krankheitsstadien eingeteilt. Diese Faktoren haben einen Einfluss auf die Wahl der geeigneten Behandlung.

Dickdarmkrebs

Dickdarmkrebs, in der Fachsprache Kolorektalkarzinom genannt, ist die dritthäufigste Krebsart. Jährlich sind in der Schweiz über 4000 Menschen neu davon betroffen, die meisten ab dem 50. Altersjahr.


Der Darm spielt bei der Verdauung und der Nährstoffaufnahme eine zentrale Rolle. Im rund 1.5 Meter langen Dickdarm werden die Nahrungsreste eingedickt und zum Darmausgang transportiert. Dickdarmkrebs verursacht oft lange Zeit keine spürbaren Beschwerden. Mögliche Anzeichen sind zum Beispiel veränderte Stuhlgewohnheiten, schleimiger Stuhl oder Blut im Stuhl. Man unterscheidet verschiedene Stadien. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs aus dem Darm ausbrechen und Metastasen bilden.


Je nach Stadium und Lokalisation des Krebses stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Das können ein chirurgischer Eingriff, eine Bestrahlung oder medikamentöse Behandlung (zum Beispiel Chemotherapie, eine zielgerichtete Therapie oder Immuntherapie) sein. Gewisse Behandlungen werden auch in Kombination angewandt.

Gastrointestinale Stromatumore (GIST)

Gastrointestinale Stromatumore (GIST) sind seltene Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt. In der Schweiz wird GIST schätzungsweise bei 120 Personen pro Jahr neu diagnostiziert.
 

Gastrointestinale Stromatumore entstehen meist im Magen oder Dünndarm. In frühen Stadien bleiben die Tumore oft unbemerkt, da sie sich langsam entwickeln. Bei Diagnosestellung weisen deshalb rund die Hälfte der Patienten bereits Metastasen auf, am häufigsten in der Leber oder im Bauchraum. Das mittlere Alter der Patienten ist zwischen 55 und 65 Jahren, vereinzelt können auch Kinder an GIST erkranken. Typische Symptome für GIST im Magen sind zum Beispiel Völlegefühl, Übelkeit oder dunkler Stuhl.


Abhängig von der Tumorgrösse und der Lokalisation im Magen-Darm-Trakt stehen operative Eingriffe sowie zielgerichtete medikamentöse Therapien zur Verfügung.

Leberkrebs

In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 800 Personen an Leberkrebs. Männer sind fast dreimal häufiger betroffen als Frauen. Die Patienten sind in der Regel über 50 Jahre alt; die Hälfte über 70 Jahre.
 

Die Leber ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und erfüllt zahlreiche Aufgaben, u.a. produziert die Gallenflüssigkeit und befreit den Körper von potenziell schädlichen Stoffen. Ein Leberkrebs kann die Folge einer chronischen Hepatitis B, einer Hepatitis C oder einer krankhaften Veränderung des Lebergewebes (Leberzirrhose) sein. Weitere Risikofaktoren wie übermässiger Alkoholgenuss, krankhafte Fettleibigkeit oder auch das Alter erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Tumor entwickeln kann. In vielen Fällen wird der Leberzellkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, weil Beschwerden üblicherweise erst spät auftreten und eher unspezifisch sind. Dazu zählen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Druck und Schmerzen im
Oberbauch oder Gelbsucht.


Je nach Stadium kann der Tumor operativ entfernt werden. Kann dieser nicht entfernt werden, werden zusätzlich Bestrahlung oder medikamentöse Therapien eingesetzt.

Nierenzellkrebs

Rund 950 Personen erkranken in der Schweiz jedes Jahr an Nierenzellkrebs, in der Mehrheit Männer. Der Tumor tritt meist bei Patienten ab 50 Jahren auf; etwas weniger als die Hälfte der Patienten ist über 70 Jahre alt.
 

Die Nieren filtern das Blut und scheiden sogenannte Abfallstoffe des Organismus mit dem Urin aus. Nierenzellkrebs verursacht im frühen Stadium meist keine Beschwerden, weshalb der Tumor oft per Zufall entdeckt wird, zum Beispiel bei einer Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane. Ein typisches Anzeichen, das auf eine Nierenerkrankung hinweisen kann, ist Blut im Urin. Nierenzellkrebs betrifft meist eine der zwei Nieren.


In der Regel ist das operative Entfernen des Tumors oder der ganzen Niere die Behandlung der Wahl. Zusätzliche Massnahmen können medikamentöse Therapien sein.

Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom ist der häufigste Krebs bei Männern in der westlichen Welt. Bei Männern macht es zirka 30% aller Krebsdiagnosen aus und belegt nach Lungen- und Dickdarmkrebs den dritten Platz bei allen krebsbedingten Todesfällen.
 

Die Prostata oder Vorsteherdrüse ist ein etwa baumnussgrosses Organ. Seine Hauptaufgabe besteht in der Produktion von Samenflüssigkeit. Prostatakrebs kann sich durch verschiedene Anzeichen erkennbar machen, wie zum Beispiel Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, schwacher oder unterbrochener Harnstrahl, Blut im Urin oder der Samenflüssigkeit oder Schmerzen beim Samenerguss. Man unterscheidet verschiedene Stadien des Prostatakrebses. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich die Erkrankung lokal ausbreiten, etwa auf die Blase, oder Metastasen bilden, wie zum Beispiel in den Knochen oder anderen inneren Organen.
 
Je nach Stadium und Ausbreitung des Prostatakrebses sowie der gesundheitlichen Situation des Mannes werden verschiedene Therapien eingesetzt. Sie reichen von abwartender Beobachtung und aktivem Überwachen, über die Chirurgie bis zur Strahlenbehandlung und medikamentösen Therapie (Chemotherapie, antihormonelle Behandlungen, zielgerichtete Therapien).

Schilddrüsenkrebs

Pro Jahr erkranken in der Schweiz rund 770 Personen an Schilddrüsenkrebs, überwiegend Frauen. Bei Diagnosestellung ist knapp die Hälfte der Patienten jünger als 50 Jahre.
 

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das sich am Hals unterhalb des Kehlkopfs befindet. Ihre Hauptaufgabe ist die Produktion von Hormonen, die für den Energiestoffwechsel und das Zellwachstum nötig sind. Aus den Zellen der Schilddrüse können verschiedene Krebsarten entstehen. Die Krankheit kann durch Abtasten oder Ultraschall entdeckt werden. Anzeichen wie zum Beispiel Schluck- und Atembeschwerden, anhaltender Husten oder Heiserkeit können auf Schilddrüsenkrebs hinweisen.
 

Je nach Art und Stadiums des Tumors stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, in der Regel chirurgischer Entfernung der Schilddrüse, Bestrahlung, Radiojodtherapie oder medikamentöse Therapie (Chemotherapie oder zielgerichtete Therapie).
 

Weitere Informationen rund um Krebs finden Sie auf der Webseite der Krebsliga Schweiz: www.krebsliga.ch
 
PP-OTH-CH-0074-1 2010

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